Immer öfter bieten Banken bei der Eröffnung eines Firmenkontos auch ein (kostenpflichtiges oder kostenfreies) Depot bzw. Depotkonto mit an. Ob ein solches für Ihre Zwecke geeignet ist, hängt vom Einzelfall ab. Zudem gibt es spezielle Portale für Privat- und Firmendepots, die unabhängig von den bekannten Banken sind. Worauf Sie generell bei der Eröffnung und Nutzung eines Firmendepots achten sollten und wie Sie die Anbieter am besten vergleichen, darüber klärt dieser Ratgeber auf.

  Inhalt:

1. Allgemeine Informationen zum Depot
2. Kriterien beim Vergleich von Depotanbietern
3. Gebühren und Kosten eines Depots
4. Sicherheit des Depots

1. Allgemeine Informationen zum Depot

Sinn und Zweck eines jeden Depots ist es, über den Handel mit Wertpapieren ein Vermögen aufzubauen beziehungsweise ein bereits vorhandenes Vermögen zu vermehren. Hierbei kann es sich um ein Privat- oder Firmenvermögen handeln. Über ein Depotkonto werden nur Geschäfte mit Wertpapieren abgewickelt. Dazu zählen Ankauf, Verkauf und Überlassung von Aktien, Zertifikaten oder Fonds. Weil der Handel mit Wertpapieren boomt, ist auch die Bankenbranche immer stärker in das Geschäft mit Depotkonten eingestiegen. Manche berechnen Gebühren pro Transaktion, andere nehmen pauschale Jahresgebühren. Die Angebotspalette ist ebenso groß wie die Anzahl der Banken, so dass sich interessierte Unternehmer vor der Eröffnung eines Depots stets vorab genau informieren sollten, wie sich die Bedingungen gestalten und ob das Konto für die eigenen Bedürfnisse maßgeschneidert ist.

Vor der ersten Order auf einem Depotkonto sollte sich der Kunde genau überlegen, wie lange mit den Wertpapieren gehandelt werden soll und was danach mit dem – idealerweise vermehrten – Geld geschehen soll. Es gibt Depots mit kurz- bis langfristigem Anlagehorizont. Als kurzfristig gilt ein Zeitraum von bis zu einem halben Jahr, mittelfristig sind Konten mit einer Dauer von einem halben bis zu etwa fünf Jahre, und langfristig laufen sie über fünf Jahre. Braucht der Anleger sein Geld zu einem fest bestimmten Zeitpunkt, etwa um etwas für sein Unternehmen zu finanzieren, könnte eine andere Art der Anlage besser geeignet sein, zum Beispiel ein Tagesgeldkonto oder ein Festgeldkonto.

2. Kriterien beim Vergleich von Depotanbietern

Bei der Suche nach dem passenden Firmendepot sollten auch die Erfahrung in Anlagefragen sowie die Risikobereitschaft eine Rolle spielen. Möglich sind Depotkonten bei „normalen“ Filialbanken, aber auch bei Onlinebrokern beziehungsweise Banken, die lediglich Geschäfte über das Internet anbieten. Hier sind die Konditionen oft günstiger, weil der Verwaltungsaufwand eigener Filialen für die Bank wegfällt. Dafür gibt es aber keinen persönlichen Service in der Bank selbst, was besonders für eher unerfahrene Wertpapierhändler wichtig ist. Ebenso sollten folgende Aspekte bei der Wahl des richtigen Depotkontos eine Rolle spielen:

  • Art des Wertpapiers, mit dem gehandelt werden soll
  • Höhe der Anlage und voraussichtliche Anzahl der Transaktionen

All diese Aspekte erleichtern die Wahl des individuell genau passenden Anbieters. Wer sich für den Handel mit Wertpapieren interessiert, sollte ein Fingerspitzengefühl dafür entwickeln. Grundsätzlich gehört – im Gegensatz zu anderen Formen der Geldanlage – ein gewisses Maß an Risiko immer dazu. Unerlässlich ist es, sich regelmäßig und gewissenhaft mit der Materie zu beschäftigen und Kursentwicklungen und Trends stetig zu beobachten. Dies geht gut, zum Beispiel mit Hilfe von sogenannten Watch-Listen im Internet.

3. Gebühren und Kosten eines Depots

Der Handel mit Wertpapieren, Devisen etc. über ein Depot kostet den gewerblichen Kunden Geld. Da sind zunächst die Kontoführungsgebühren. Kontoführungsgebühren erheben nicht alle Banken und Broker – es lohnt sich ein genaues Prüfen des Anlegers ebenso wie bei den übrigen anfallenden Kosten. Es gibt auch Anbieter, bei denen nur dann keine Gebühren erhoben werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind: So kann eine Mindestsumme auf einem Anlagekonto oder eine bestimmte Anzahl von Transaktionen dazu führen, dass keine Gebühren für das Depot entstehen.

Des Weiteren entstehen in der Regel Kosten für jeden Kauf oder Verkauf von Wertpapieren über das Konto. Dies sind die Transaktionskosten. Üblicherweise wird hier unterschieden zwischen einem Basispreis, also einem festen Preis pro Order und einer Courtage, die eine fest vereinbarte prozentuale Summe auf den Investitionsbetrag beschreibt.

Bei Fonds entfallen der Basispreis und die Courtage, stattdessen gibt es einen Ausgabeaufschlag, der in Prozent der Anlagesumme berechnet wird. Die Varianten lassen sich fortführen, so dass erkenntlich ist, dass vor der Eröffnung eines Depotkontos stets die umfassende Recherche stehen sollte. Dazu bieten sich sogenannte Vergleichsrechner im Internet an. Dort kann der potenzielle Anleger seine Daten und Vorhaben eingeben und erhält einen aktuellen Überblick über die Konditionen der vielen Anbieter am Markt.

4. Sicherheit des Depots

Seit der großen Finanz- und Wirtschaftskrise, bei der auch Insolvenzen von Banken eine erhebliche Rolle spielten, ist der Sicherheitsgedanke für die meisten Anleger sehr bedeutend. Ob das in Depots angelegte Geld von einer möglichen Insolvenz betroffen ist, ist unabhängig von der Art der Verwahrung. In der Regel sind Depotkonten nicht betroffen, es sei denn, die Depotbank selbst ist Emittent der Wertpapiere, gibt sie also selbst heraus. Hintergrund: Bei der Verwahrung von Wertpapieren ist der Bankkunde selbst Eigentümer bzw. Miteigentümer (bei Girosammelverwahrung) und hat einen schuldrechtlichen Herausgabeanspruch.